Freitag, 29. März 2024

„Die Weihe der Nacht“ von Christian Friedrich Hebbel (1813-1863)

Nächtliche Stille!
Heilige Fülle,
Wie von göttlichem Segen schwer,
Säuselt aus ewiger Ferne daher.

Was da lebte,
Was aus engem Kreise
Auf ins Weitste strebte,
Sanft und leise
Sank es in sich selbst zurück
Und quillt auf in unbewußtem Glück.
Und von allen Sternen nieder
Strömt ein wunderbarer Segen,
Daß die müden Kräfte wieder
Sich in neuer Frische regen,
Und aus seinen Finsternissen
Tritt der Herr, so weit er kann,
Und die Fäden, die zerrissen,
Knüpft er alle wieder an.

 

fritz-hebbelChristian Friedrich Hebbel (1813-1863) wurde am 18. März 1813 in Wesselburen bei Dithmarschen geboren. Hebbel wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf und verdiente sich seinen ersten Unterhalt als Laufbursche und Schreiber eines Kirchspielvogts, dessen Bibliothek er zum Studieren benutzen durfte. Es entstanden erste Gedichte. Hebbel zog nach Hamburg, wo er im „Wissenschaftlichen Verein von 1817“ arbeitete. Ab dem 18. März 1835 führte Hebbel regelmäßig Tagebuch. 1836 folgte ein weiterer Umzug. Dank eines Stipendium konnte er in Heidelberg ein Studium beginnen. Von Heidelberg aus begab sich Hebbel nach München. Schon 1839 kehrte er wieder nach Hamburg zurück.

1842 begab sich Hebbel nach Kopenhagen und von dort nach Paris, wo er u.a. Heinrich Heine (1797-1856) kennenlernte. Von 1844 bis 1846 bereiste er Italien. Auf der Rückreise machte er in Wien halt und ließ sich dort dauerhaft nieder. In der Zwischenzeit hatte Hebbel in Philosophie promoviert. Die Heirat mit der Burgschauspielerin Christine Enghaus (1817-1910) im Jahr 1846 sicherte Hebbel finanziell ab. In der Folgezeit entstanden vor allem Dramen: „Agnes Bernauer“ (1855) oder auch „Gyges und sein Ring“ (1856). Als Höhepunkt seines Schaffens gilt sein Drama „Maria Magdalena“ (1844). Hebbel war der erste Preisträger des Schillerpreises. Seine Werke dienten Komponisten wie Robert Schumann (1810-1856) oder Franz Liszt (1811-1886) als Stoff für Opern. Friedrich Hebbel starb am 13. Dezember 1863 in Wien.

Quelle: Britta Dörre, zenit.org

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