Donnerstag, 28. März 2024

Franz von Sales

Von Daniel Stewart

Der hl. Franz von Sales (* 21. August 1567 auf Burg Sales, Thorens-Glières; † 28. Dezember 1622), ist ein Kirchenvater und war einer der größten Evangelisten und kräftigsten Bekenner während der Gegenreformation. Seine Schriften über die katholische Spiritualität inspirieren noch heute die Gläubigen und seine Worte überdauern die  Jahrhunderte. Es gab jedoch eine Zeit, da war der hl. Franz völlig gelähmt von Zweifel und Furcht.

Als junger Mann and der Pariser Universität, begann Franziskus Diskussionen und Debatten sich anzuhören über die Prädestination und die Heilsnatur. Das war während des späten 16. Jahrhunderts. Damals verschlang der Kalvinismus große Teile des westlichen Christentums. Einige der strengeren Interpretationen der Prädestination brachten den jungen Franziskus ins Schwanken und er fing an, seine Erlösung anzuzweifeln. Aus der Überzeugung heraus, einer der Verfluchten zu sein, empfand er tiefen Kummer. Er fiel in eine tiefe Depression und war sogar ein Zeit lang bettlegerig.

Doch Franziskus hatte die Hoffnung nicht völlig verloren. Er ging den Weg zur Kirche des Hl. Etienne-des-Grè, wo er die Statue der Schwarzen Madonna von Paris fand, die sog. „Notre Dame de Bonne Délivrance“ – Unsere Liebe Frau der Guten Erlösung“. Hier betete er das Memorare und wurde wirklich erlöst von seiner verkrüppelden Zweifel. Anstelle der Zweifel war Franziskus erfüllt mit der simpelen Gewissheit „Gott ist Liebe“.

Diese Worte der Liebe gaben ihn Freiheit. Keine falsche Freiheit um in der Sünde zu bleiben oder welchen schönen Schein auch immer nachzujagen – er fühlte wahre Freiheit um von Gott transformiert zu werden zu einem ganzen und kräftigen Diener. Sankt Franziskus von Sales weihte sich dann der Jungfrau Maria, wurde Priester, und wurde später zum Bischof von Genf installiert, zu jener Zeit ein Teil Europas der vom Protestantismus überrannt worden war.

Franziskus wurde bekannt als Evangelist, Bekenner, sogar Mystiker. Doch alles was er machte war gestempelt mit dieser einfachen Bestätigung, „Gott ist Liebe“. Für den heiligen Franz wurden diese Worte nie fade, jedoch riefen ihn zu Tapferkeit, das unvermeidbare Resultat wahrer Liebe. Wie Sankt Johannes der Apostel schrieb; „Vollkommene Liebe vertreibt Angst“. Angst verkruppelte Franziskus als Jugendlicher, doch vollkommene Liebe jagte diese Angst hinfort und führte den Heiligen in die Gottesfurcht und Größe.

Wegen dieses Vertrauen auf perfekter Liebe konnte Sankt Franziskus von Sales völlig ehrlich mit sichselbst sein und eine mutige Selbstuntersuchung vollziehen. Er schrieb: „Verliere nicht den Mut beim Betrachten deiner eigenen Unvollkommenheiten. Fang sofort an sie zu berichtigen – fang diese Aufgabe jeden Tag von neuem an.“ Doch was hat Mut zu tun mit Unvollkommenheiten betrachten? Na, als vorbildlicher Bekenner, würde Franziskus wissen dass Angst uns oft davon abhält, ehrlich über unsere Fehler zu sein.

In sein berühmtes Werk Philothea: Anleitung zum frommen Leben ermutigt Franziskus seine Leser „… so geh mutig und demütig an deine Generalbeichte. Ich bitte dich: Lass dich in keiner Weise durch Angst verwirren! Der Skorpion ist giftig, wenn er sticht; zu einer breiigen Masse zerquetscht dagegen ergibt er ein Heilmittel gegen seinen eigenen Stich. So ist die Sünde eine Schande, wenn wir sie begehen; in Beichte und Buße umgewandelt aber ist sie ehrenvoll und heilsam.“ (Kapitel 19, Übersetzung von P. Dr. Franz Reisinger OSFS, Franz-Sales-Verlag)

Dies war die Hoffnung von der Franziskus sich sicher war. Und seine Hoffnung kann uns dazu hinführen uns gegenüber völlig ehrlich zu sein. Manchmal sind wir beschämt wegen unserer Sünden. Manchmal wollen wir nicht die Aufgabe vollbringen die wir brauchen um unser Fehlverhalten wettzumachen. Doch oft ist unser Zögern eigentlich verwurzelt in einer Angst unliebbar zu sein. Wir wissen dass wir Sünder sind und haben die Angst, anderen würden uns nicht lieben, wüssten sie um die Ausmaße unserer Verderbtheit. Und, trotz der Versicherungen in der hl. Schrift, dass Gott uns leidenschaftlich liebt, sogar durch unsere Sünde hindurch, sorgen wir uns dass das vielleicht nicht wahr ist.

Unsere Angst nicht liebenswert zu sein liegt gleichsam an der Wurzel vieler unserer Sünden. Wenn wir nicht wirklich glauben dass Gott uns liebt, suchen wir Schutz in Sachen wie Klatsch, als Versuch uns besser zu fühlen. Oder wir suchen Zuneigung von andern auf schmerzhafte Weise. Wir benehmen uns stolz und bauschen unsere Errungenschaften auf. All diese Sünden sind Produkte von Angst und Zweifel.

Franziskus konnte, vom Zweifel befreit, nicht nur sichselbst furchtlos unterfragen – er konnte auch Tugend nachstreben, die Liebe die ihn befreit hatte, nacheifern. Er war auch im Stande diese Liebe zu predigen und sogar in den feindlichsten Orten zu evangelisieren. Was ihn jedoch zu solch einem effektiven Botschafter machte war nicht bloß seine Intelligenz oder Fähigkeit als Redner. Anstelle davon waren es, wiederum, sein Mut und seine Hoffnung auf der Liebe Gottes.

Wenn in uns die Wut hochkocht während einer Diskussion, scheinen wir oft selbstsicher, obwohl wir eigentlich zweifeln. Obwohl äußerlich stolz, liegt in uns eine Angst vor Anker, wir könnten uns irren. Unser Getöse ist nich auf solidem Fels gebaut, und wir schlagen um uns mit Beleidigungen, damit unser Argument nicht einstürzt. Wenn wir aber wirklich Vertrauen haben in unsere Gesichtspunkte, können wir liebenswert zuhören und antworten ohne Abwehrneigung. Sankt Franziskus von Sales, immer überzeugt von „Gott ist Liebe“, konnte sich sogar großzügig und gnädig mit feindseligen Gegnern auseinandersetzen. Seine Zusage von Gotteswegen ließ sich nicht von seinen protestantischen Gesprächspartnern erschüttern, also war er imstande zuzuhören und, um Gegenzug, denen zu helfen zuzuhören.

Die Schrift sagt uns wiederholt, „Habt keine Angst“. Angst führt uns weg von der Hoffnung und in die Sünde. Sankt Franz von Sales hatte diese Angst erfahren und die Verzweiflung die sie bringt. Doch er folgte Maria aus jenen Zweifel heraus, und hinein in ein Leben von Tapferkeit und Mut.

Daniel Stewart ist ein katholischer Vater im tiefen Süden der USA. Er liebt Laufen, Gärtnerei, und Star Wars schauen mit seinen Kindern. Du kannst ihm und seinen Abenteuern folgen auf daniel-bearman.com.

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